Ju-Jitsu in der Budoschule Haru
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- Sehr geehrter Besucher unserer Hompage, besten Dank für dein Interesse an unserer Schule. Kampfsportarten-/-Künste ziehen uns schon seit jeher in den Bann. Es ist die Faszination, dass durch hartes Trainieren unseres Körper und Geistes, fast unmenschliches geschaffen werden kann.
- Ich möchte Euch Ju Jitsu eine alt japanische, waffenlose Selbstverteidigung etwas näher bringen. Wie der Name schon ausdrückt, setzen wir unseren Körper ohne Waffen gegen Angriffe mit oder ohne Waffen ein. Es ist eine Kampfkunst, die aus modernen und traditionellen Elementen besteht. Es vereint sämtliche Kampfsportarten und wird so zur wirksamsten Kampfkunst überhaupt. Die Vorteile liegen im Prinzip „Nachgeben um zu Siegen“ was bedeutet, man muss nicht kräftig sein um seinen Gegner zu besiegen. Viele neuzeitlichen Kampfsporte-/- Künste entstanden aus dem Ju jitsu.
- In verschiedenen Schulen werden Wettkämpfe (Dual System) angeboten. Wir distanzieren uns davon, da es im richtigen Ju-Jitsu keine Regeln wie z.B. bei Karate oder Judokämpfen gibt. Denn in der Realität, wird sich der Angreifer nicht an Regeln halten.
- Das Mindestalter für das Erlernen des Ju-Jitsu ist 15 Jahre, da wir einen bestimmten Stand der körperlichen Entwicklung und eine grosse Eigenverantwortung verlangen.
- Ich werde immer wieder gefragt, „wie lange geht es bis ich mich verteidigen kann“?
- Die Techniken erlernt man schnell, sie aber so anzuwenden, dass eine extrem effiziente und wirksame Kampfkunst entsteht, bedarf es jahrelanges intensives Training.
- Je länger du aber trainierst, umso mehr kommst du zur Einsicht, dass nur der Kampf, der nicht ausgetragen wird, ein guter Kampf ist. Nicht derjenige, der jeden Angreifer besiegen kann, ist ein wahrer Meister, sondern derjenige, der einen Konflikt ohne Kampf lösen kann.
- Nun kommen wir zum wahren Kern des Ju Jitsu, sich durch Techniken zu verteidigen ist nur ein Nebeneffekt. Das Wahre beim Erlernen einer Kampfkunst ist, dass man durch hartes Training einen langen steinigen Weg beschreitet. Dabei Mut, Willen, Durchhaltevermögen und Schmerzen ertragen muss, um ans Ziel zu kommen. Diese Schule formt den Charakter die Persönlichkeit und den Körper, denn nur durch die Einheit von Körper und Geist, finden wir eine Balance. Es ist der Weg (do), den man beschreitet um eine Kunst (Jitsu) zu erlernen.
Grundkurse
- Der Grundkurs dauert 8 Lektionen à 2 Stunden und findet am Dienstag von 20:00 – 22:00 Uhr statt
- Zuerst werden Schritt für Schritt die grundlegenden Roll- und Falltechniken vermittelt
- Nach den Roll- und Falltechniken lernt der Schüler Abwehrtechniken gegen Würgeangriffe, Festhalter, usw.
- Mindestalter 15 Jahre
- Hier geht es zur Anmeldung.
Was heisst Ju-Jitsu?
Die Bedeutung von Ju-Jitsu ist „die sanfte/nachgebende Kunst“
Ju (Sanfte/nachgebende)
Jitsu (Kunst)
Was ist Ju-Jitsu
Ju-Jitsu ist die wirksamste Kunst des Angriffs und der Selbstverteidigung ohne Waffen und ohne Kraftanwendung.
Ju-Jitsu wurde gegen Ende der Muromachi-Periode vom altjapanischen Schwertadel der Samurai aus Vorläuferkünsten (Kumiuchi) entwickelt und ist in seiner heutigen Form rund 400 Jahre alt.Technische Merkmale der Arbeitsweise des Ju Jitsu sind das Oberhandgewinnen durch ausweichendes Nachgeben, das Vervielfachen des geringfügigen eigenen Krafteinsatzes durch Verwendung der Hebelwirkung, die Umlenkung der Angriffswucht des Gegners, die Gleichgewichtsbrechung mittels Zuges, Druckes oder mittels Atemi, die Momente der Ablenkung, Täuschung und Überraschung und schliesslich die Ausnützung der Schmerzempfindlichkeit. Authentisches Ju-Jitsu ist kein Sport, ganz zu schweigen ein Wettkampfsport, sondern entsprechend dem japanischen Vorbild eine die Persönlichkeit formende, körperlich-geistige Übung und Kunst und eine von besonderen ethischen Grundsätzen (eine grosse Rolle spielt dabei der “Bushido” in seiner Adaption an die heutige Zeit) getragene Weise, ganz allgemein sich mit der Welt auseinanderzusetzen.
Was beinhaltet Ju-Jitsu
Die geistig-philosophische Seite, wie beispielsweise der Verhaltenskodex Bushido, ist genauso Teil des Ju-Jitsu wie die verschiedenen Techniken. Ebenso sind traditionelle Elemente wie die Verbeugung am Anfang und das Üben der Katas Pflicht.
Innerhalb des Ju-Jitsu erlernt ein Schüler zunächst die Grundschule (jap. Kihon), bestehend aus der Fallschule (Ukemi), den verschiedenen Schlag und Abwehrtechniken (Atemi), den Lauftechniken (Tai Sabaki, Ayumi Ashi, Tsugi Ashi) und die Anwendung von Würfen, Würgern, Hebel und Festhaltetechniken. Aus der Kombination der vorgegangenen Elemente, entstehen Verteidigungstechniken gegen Angriffe auf die eigene Person und auch gegen Dritte wie beispielsweise gegen Würgen, Handgelenk- und Kragenfassen, Schlag-, Tritt- und Waffenangriffe. Die allgemeine Fitness wird durch intensives Konditionstraining am Anfang einer jeden Trainingseinheit gefördert.
Ausrüstung
Ju-Jitsu wird barfuß und in einem speziellen Anzug (jap. Gi) trainiert. Für Männer ist ein Tiefschutz von Vorteil.
Schreibweisen und Bedeutung
Da die japanischen Schriftzeichen verschieden gelesen werden können, entstehen bei den Übersetzungen häufig diverse Schreibweisen. Der Inhalt wird dadurch jedoch nicht verändert. Andererseits werden viele Wörter mit ganz unterschiedlicher Bedeutung gleich ausgesprochen. Nur im Textzusammenhang kann man deren Sinn sicher feststellen. Dazu kommt noch, dass drei verschiedene Systeme verwendet werden können, um die Schriftzeichen in die lateinische beziehungsweise deutsche Schreibweise zu übersetzen. So entstanden auch die unterschiedlichen Schreibweisen für Ju-Jitsu. Ob man nun Jiu-Jitsu, Ju-Jitsu oder gar Dschiu-Dschitsu schreibt, es bedeutet immer dasselbe.
Gürtelfarben und Bedeutung
Im Trainingsraum (Dojo) herrscht eine hierarchische Gliederung. Die Graduierung bzw. das Können wird durch die Farbe des Gürtels (jap. Obi) deutlich. Es werden in Schüler- (Kyu) und Meistergrade (Dan) unterschieden, wobei jedem Grad eine bestimmte Gürtelfarbe zugeordnet ist.
Das Erreichen des schwarzen Gürtels bedeutet nicht das Erreichen der Perfektion, sondern den Beginn des Weges zur gesamthaften Perfektion. Der schwarze Gürtel wird durch die jahrzehntelange Übung durch die Abnützung wieder weiß; damit ist der Kreis geschlossen.
Geschichte
Die genaue Herkunft des Ju-Jitsu ist unbekannt. Die erste datierte Erwähnung von Ju-Jitsu war in der Periode 772-481 v. Chr., als offene Hand Techniken während der Choon Chu Ära in China gebraucht wurden. Es wird vermutet, dass die Ursprungsform im Zuge des Kulturaustausches bereits im 10 Jahrhundert (als Kempo, Hakuda, Shuhaku) von Mönchen und Händlern aus China nach Japan gebracht wurde. Sicher ist, dass es in Japan schon lange vorher Formen der unbewaffneten Selbstverteidigung gab. Diese wurden aus dem traditionellen Sumo entwickelt. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelten sich nicht nur die anfangs primitiven Techniken, die mit Techniken aus den chinesischen Kampfschulen verbunden wurden, sondern änderte sich auch die Bezeichnung des damaligen Ju-Jitsu (Yawara, Kumi Uchi, Wajutsu, Kogusoku, Kempo, Hakuda, Hakushu, Taijutsu, Mawari, usw.). Genaugenommen gab es kein klassisches Bujutsu ryu (Kampfkunst-Schule), welches nur auf den Gebrauch der leeren Hand (ohne Waffe) beruhte.
Diese Auffassung des heutigen Ju-Jitsu entstand erst in der Meiji-Zeit und später. Für die Mittelalterlichen Samurai war der Gebrauch der leeren Hand recht selten, da die Gegner so gut wie immer bewaffnet waren. Über Jahrhunderte entwickelte sich das Ju Jitsu stets nur parallel zu den jeweiligen Waffensystemen der verschiedenen Schulen. Im Jahre 1616 gründete Oguri Niemon das Oguri Ryu um den Kampfgeist auch in friedvollen Zeiten ungemindert zu bewahren, führte er als Unterichtszweig das Wajutsu ein. Niemon passte dabei die Techniken so an, dass sie auch in Straßenkleidung angewandt werden konnten. Eine andere Bezeichnung aus der Edo-Periode war Taijutsu. Einer der Hauptstile dafür war das Nagao ryu, welcher Anfang des 17. Jh. von Nagao Kenmotsu gegründet wurde. Eine weitere Entwicklung des waffenlosen Kampfes konnte man im Yagyu Shingan ryu erkennen. Die Techniken der leeren Hand entwickelten sich immer mehr zum Hauptinhalt des Stils. Den stärksten chinesischen Einfluss erfuhr das Ju-Jitsu im Jahre 1659, als der chinesische Shaolin-Mönch Chen Juan Bin nach Japan kam und im Shokokuji-Kloster, in der Nähe von Edo, drei Samurai in einer Art des chinesischen Ringens (Shuaijiao) unterrichtete. Seine Lehre beeinflusste das alte Kito ryu und bewirkten die Entstehung von drei neuen Systemen (Fukono ryu; Miura ryu und Isogai ryu). Diese Stile verbanden die chinesischen Techniken mit dem bereits bekannten Kumi uchi und Yawara. Dieses neue System erhielt den Namen Ju-Jitsu.
Das waffenlose Ju-Jitsu entwickelte sich in der friedvollen Zeit der Tokugawa-Herrschaft aus den kriegerischen Nahkampfmethoden der Bushi (Krieger). Obwohl der Nahkampf traditionell immer auch alle Waffen mit einschloss, entstammt das heutige Ju-Jitsu einer Zeit, in der das Tragen von Rüstungen und Waffen nicht mehr aktuell war. In der friedlichen Zeit der Tokugawa-Periode verbreitete sich die Kampfmethode der leeren Hand daher schnell als Selbstverteidigungssystem. Sie beruhte auf weniger Kraft als das kriegerische Kumi uchi und räumte so auch körperlich unterlegenen Gegnern eine Chance ein. Die Systeme enthielten Tritt-, Schlag-, Wurf-, Würge-, Hebel-, Transport-, Fessel-, und Festhaltetechniken. Trotzdem lehrten die meisten Ju-Jitsu Schulen den Kampf mit Waffen, insbesondere mit dem Schwert. So entstanden Kombinationen zwischen Ju-Jitsu und Kenjutsu. In der Tokugawa-Periode gab es in Japan etwa 700 Schulen. Jede entwickelte eigene Techniken und so wurde das technische Gebiet des Ju Jitsu bald unüberschaubar groß.
Mitte des 19 Jh, als in Japan eine Verdrängung gegen alles Traditionelle einsetzte, geriet das Ju-Jitsu in Vergessenheit und wurde nur noch wenig geübt. Durch den Niedergang des Ritterordens (Meiji-Periode) verlor die Kunst an Bedeutung, und es gab nur noch wenige Japaner, die diese Selbstverteidigungskunst beherrschten. Ende des 19 Jh. wurde die beinahe schon vergessene Kunst in den Lehrplan der Tokyoter Universität aufgenommen. Einer der Schüler war Kano Jigoro. Er entwickelte aus dem kriegerischen Ju Jitsu indem er alle gefährlichen Techniken aussonderte, das Judo, welches bereits 1964 als Sportart in die Olympischen Spiele aufgenommen wurde. Aufgrund der Effektivität des Ju Jitsu wird es heute weltweit von den verschiedensten Sicherheitsdiensten trainiert.
Verbände
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